VORSTELLUNG

Verletzungen sind eine der Hauptursachen für Tod und Behinderung in unserer Gesellschaft. Erst kürzlich hat die europäische Sektion der Weltgesundheitsorganisation (WHO) Trauma zu einer der Gesundheitsherausforderungen unseres Jahrhunderts erklärt. Weltweit kostet das Trauma mehr produktive Jahre als jede andere Erkrankung. Nach Schätzungen der WHO kann die Mortalität bei Trauma Patienten bis zu 30% gesenkt werden, wenn eine starke prähospitale Rettungskette und eine hochqualitative medizinische Versorgung umgesetzt werden kann.

Es ist allgemein bekannt, dass nahezu 90% aller Todesfälle innerhalb der ersten Woche nach dem Trauma auftreten, viel schwerer wiegt allerdings, dass  vermeidbare Gründe innerhalb der ersten Stunden nach dem Unfall für einen tödlichen Ausgang verantwortlich sind. Daher ist die hochqualitative Versorgung eines traumatisierten Patienten die größte Herausforderung für alle, die im medizinischen Bereich tätig sind.

Heutzutage sind die häufigsten Probleme in der Versorgung von traumatisierten Patienten:

 

  • Unterschätzen der Schwere der Verletzung
  • Fehlinterpretation der schon erfolgten Untersuchungen
  • Technische Fehler
  • Unerfahrenheit des versorgenden Teams

 

In der Versorgung des Trauma Patienten laufen sowohl am Unfallort als auch im Schockraum im Spital viele Prozesse simultan ab. Um dem Patienten bestmöglich zu versorgen müssen diese ständig an den sich dynamisch ändernden Zustand angepasst und koordiniert werden.

Die Rettungskette im Trauma besteht aus einzelnen Schritten, die die traumaassoziierte Sterblichkeit verringern können. Wie jede andere Kette ist auch diese Rettungskette nur so stark wie ihr schwächstes Glied. Dies gilt vom Unfallort bis zur definitiven Versorgung. Eine entscheidende Position in der Versorgung der Schwerverletzten nimmt das multidisziplinären Schockraumteam ein, das für die erste Untersuchung und Behandlung der Patienten zuständig ist.

 

Die Kennzeichen eines guten Traumateams sind:

  • Kompetente Team Mitglieder
  • Gute Führung
  • Gute Zusammenarbeit im Team

Um eine Reduktion der Sterblichkeit und Behinderung durch Trauma zu erreichen, ist Ausbildung und Training eine Notwendigkeit. Dabei können die Prozesse und Organisation jedes Teammitgliedes im Traumateam im Hinblick auf die Patientenversorgung erkannt, vertieft und trainiert werden.

Das Ziel des europäischen Traumakurses ist es, einen einfachen und standardisierten Zugang zur Versorgung des traumatisierten Patienten zu erreichen. Das Programm wurde entwickelt, um das Überleben von Patienten nach Trauma zu verbessern. Das soll erreicht werden durch das Angebot eines state-of-the-art Traumatrainings mit dem Fokus auf multidisziplinären Teams aus mehreren Berufsgruppen und einer Erweiterung der medizinischen Kompetenzen um die wichtigen Faktoren des Teammanagements nach dem Konzept der non-technical skills.

 

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